Transport und Lagerung von festen Düngemitteln
Auf dem Weg vom Düngemittelproduzenten zum Landwirt können durch Witterungseinflüsse oder technische Mängel am Transportfahrzeug, wie beispielsweise undichte Planen oder Luken, Wasserschäden am Düngemittel entstehen. Auch Verunreinigungen durch unsachgemäßes Verladen oder mangelhafter Reinigung der Ladeflächen sind möglich. Düngemittel sollten vor der Einlagerung auf Transportschäden kontrolliert werden. Schäden sollten sofort gemeldet werden. Beeinträchtigte Ware ist separat zu lagern.
Lagerung von festen Düngemitteln
Auch bei der Lagerung können Düngemittel beeinträchtigt werden. Durch zu große Fallhöhen beim Entladen oder der Verwendung von Schleuderbändern kann sich Staub entwickeln. Wasserschäden, die zu Verbackungen der Ware führen, können durch nicht beachtete Witterungsverhältnisse oder nicht wetterfeste Lagerplätze an der Ware entstehen. Verunreinigungen oder Vermischungen kommen vor allem dann zustande, wenn die Lagerplätze unzureichend sauber gehalten oder Granalien von Radladern zerfahren werden. Nicht abgedeckte Ware kann durch Vogelkot oder herunterfallenden Dreck verunreinigt werden.
Damit diese Schäden nicht auftreten, sind einige Grundlagen zum Umgang mit Düngemitteln zu beachten.
Ordnungsgemäße Lagerung von festen Düngemitteln
Folgendes ist bei der Lagerung zu beachten:
- Vorabkontrolle der Lagerboxen: diese müssen sauber, trocken und wetterdicht sein
- bei offensichtlichen Beeinträchtigungen der angelieferten Ware ist eine Vermischung mit mangelfreier Ware dringend zu vermeiden
- die Entladung im Freien ist bei Niederschlag zu vermeiden, da die Ware sonst Feuchtigkeit ziehen oder nass werden könnte
- für Produkte der SKW Piesteritz ist eine maximale Fallhöhe von fünf Metern einzuhalten
- auf die Nutzung eines Schleuderbands ist zu verzichten
- nach Abschluss der Einlagerung ist die Ware der SKW Piesteritz umgehend sachgemäß mit einer geeigneten Folie abzudecken
- eine Behandlung der Ware mit Ligninsulfonat oder Öl sollte unterlassen werden, da dies zum Verkleben der Granalien führen könnte
Hygroskopische Eigenschaften von Düngemitteln
Stoffe, die bei ihrer Lagerung an der Luft die vorhandene Luftfeuchte anziehen, werden als hygroskopisch bezeichnet. Die meisten Düngemittel sind wasserlösliche Salze und haben daher hygroskopische Eigenschaften. Sie sind also in der Lage sich zu lösen, Wasser aufzunehmen, zurückzuhalten oder wieder abzugeben. Die verschiedenen Düngertypen absorbieren die Feuchtigkeit der Atmosphäre in unterschiedlichem Maße.
Sollte eine Feuchtigkeitswanderung stattfinden und der Dünger feucht oder klebrig werden, führt dies zu Veränderung des Fließverhaltens. Die Ware kann verbacken, es bilden sich Klumpen, Krusten oder Schichten. Somit wird auch die Streufähigkeit maßgeblich beeinflusst.
Die kritische relative Luftfeuchte gibt an, oberhalb welcher relativen Luftfeuchte Wasser an den Dünger abgegeben wird. Der Dünger wird angefeuchtet, sobald die relative Luftfeuchte der Umgebungsluft über dieser kritischen relativen Luftfeuchte liegt. In den Sommermonaten ist diese Gefahr besonders groß, denn je höher die Außentemperatur und die relative Luftfeuchte ist, desto niedriger ist die kritische relative Luftfeuchte des Düngers. An wassernahen Standorten können problematische klimatische Wechselwirkungen, wie Nebel oder Kondensation verstärkt auftreten.