Fachberater Nördliches Bayern

Matthias Neuner
Nördliches Bayern

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Wintereinbruch mit frostigen Nächten und Schneefall

Ungemütlich war es in der vergangenen Woche. Die Temperaturen kamen kaum aus den einstelligen Bereich heraus. Am Sonntag, den 21. April, fielen regional bis zu 15 Zentimeter Schnee. Besonders hart traf es den Winterraps, der teils komplett ins Lager ging. Aber auch Getreide, Ackerfutter und Grünland waren davon betroffen. In den Nächten am darauffolgenden Montag und Dienstag sanken die Tiefsttemperaturen auf bis zu -5 °C.

Bei den Ackerfrüchten sind die größten Schäden bei Winterraps und weit entwickelter Wintergerste zu erwarten. Aber auch die Wein- und Obstbauern traf der Kälteeinbruch hart. In den Weinanbaugebieten sanken die Temperaturen auf bis -3 °C. Je nach Sorte sind hier Ausfälle von 50 bis 90 Prozent zu erwarten.

Waren das bereits die Eisheiligen?

Mit Mamertus beginnen am 11. Mai die Eisheiligen. Gefolgt von Pankratius, Servatius, Bonifatius und der kalten Sophie enden sie am 15. Mai. 

Eine alte Bauernregel besagt:

 "Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie vorüber ist."

Die Meteorologie sieht die Eisheiligen als Singularität. Damit ist gemeint, dass es in dem besagten Zeitabschnitt mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten kann, aber auch früher oder später. Nach jetziger Wetterprognose wird die Zeit der Eisheiligen wahrscheinlich ohne Frost vorrübergehen. Aktuell sieht es mehr nach gemäßigten Temperaturen aus. 

Zweiten Aufwuchs bei Grünland und Ackergras fördern

Durch die hohen Nährstoffentzüge des ersten Aufwuchses und den weiterhin guten Wachstumsbedingungen sollte besonderes Augenmerk auf die Ernährung des zweiten Aufwuchses gelegt werden. Für einen Doppelzentner Trockenmasseertrag bei Grünland und Ackergras werden ca. 2,6 kg N/ha benötigt. Ein wichtiger Partner zum Stickstoff ist der Nährstoff Schwefel. Der Schwefelbedarf von Ackerfutter und Grünland ist abhängig von der Schnitthäufigkeit. Bei intensiver Schnittnutzung steigen die Rohproteinerträge und somit auch der Schwefelbedarf.

Ebenfalls spielt der Kleeanteil eine wichtige Rolle. Den höchsten Anspruch an die Schwefelversorgung stellt das Kleegras. Besonders gefährdet für einen Mangel sind flachgründige Böden mit einem geringen Humusgehalt.

Bei der Düngung sollte ein Stickstoff-Schwefelverhältnis von 8 zu 1 bis 12 zu 1 angestrebt werden. Besonders geeignet dafür sind Düngemittel mit Sulfatschwefel wie PIAMON® 33-S