Grünlandpflege steht an
Der scharfe Frost des Februars und die Nachtfröste im März konnten dem Dauergrünland wenig anhaben. Mit einsetzender Vegetation muss das Grünland in diesem Jahr unbedingt mit einer schweren Walze bearbeitet werden, um den Bodenschluss wiederherzustellen. Durch den Frosteingriff entstehen Hohlräume unterhalb der Grasnarbe. Diese müssen verschlossen werden, da Wurzeln nicht hindurchwachsen können. Die Wurzelspitze kann daher nur Nährstoffe aus dem direkten Bodenkontakt oder aus dem Phloem (Wasser- und Nährstofftransport in die Wurzel und die Früchte) bekommen. Das betrifft vor allem den Makronährstoff Calcium. Bei manchen Mikronährstoffen gibt es nach wie vor gewisse Unsicherheiten über die Verlagerbarkeit im Phloem.
Neben dem Walzen ist das scharfe Durchlüften des Filzes mit einem Striegel eine förderliche Maßnahme. Dabei sollten die Maulwurfshaufen glatt geschleppt werden, um Futterverschmutzungen vorzubeugen. Wenngleich immer wieder neue Haufen geschoben werden, wird durch diese Maßnahme das Verschmutzungspotential erheblich gemindert. Auch zum Schutz für Spiegel und Heckscheiben des Mähfahrzeuges ist diese Maßnahme auf steinreichem Grünland empfehlenswert.
Eine Düngung sollte nicht nur mit Stickstoff erfolgen, vor allem für das Milchvieh sollte auch an die anderen Makronährstoffe gedacht werden. Nicht nur die Qualität und die Erntemenge hängen davon ab, auch der Stoffwechsel der Kuh selbst wird dadurch positiv beeinflusst. Einige Defizite werden mit Mineralstofffutter in der Totalmischration ausgeglichen. Vor allem bei Phosphat wird es schwierig und vor allem teuer. Die beste Vorsorge gegen Festliegen sowie den typischen Stoffwechselerkrankungen rund um die Kalbung begegnet man mit einer ausgewogenen Mineralstoffernährung im Grundfutter. Aber auch bei den Mastbullen spielen die Futterrationen und deren Mineralstoffgehalt im Zusammenhang mit der Schlachtkörperqualität eine Rolle. Eine hohe Lebensleistung der Milchkühe, respektable Lebenstagzunahmen sowie erfreuliche Abrechnungen werden über tadelloses Grundfutter erreicht. Auf einen Teil Stickstoff (anthropogene und natürliche Bereitstellung) sollte ein halber Teil Phosphat (P2O5) und zweieinhalb Anteile Kalium (K2O) zum Grünland gedüngt werden. Wichtig ist außerdem Magnesium und Schwefel in Höhe von jeweils 20 kg/ha mitzudüngen. Mehrere Überfahrten sind daher kaum auszuschließen. Gülle kann einen erheblichen Teil der nötigen Nährstoffe liefern.