Blick ins Feld

Das Getreide befand sich in der letzten Woche in BBCH 31 bis 32, späte Saaten hatten die 31 noch nicht erreicht. Damit standen die üblichen wachstumsregulatorischen Maßnahmen an, um die Standfestigkeit von Roggen und Gerste abzusichern. In Weizen ist die Halmstabilisierung nicht immer selbstverständlich. Die pilzlichen Pathogene sind oft nicht bekämpfungswürdig, jedoch ist in Roggen schon auf Rost zu achten. Viele Gerstenbestände zeigten abiotische Blattflecken, nur selten waren frühe Rostinfektionen erkennbar. Mehltau und Halmbruch sowie Septoria waren kaum auffindbar. Vereinzelt müssen noch nachlaufende Unkräuter reguliert werden, das wird in aller Regel bis BBCH 32 abgeschlossen.

Der Raps setzt zur Blüte an, so dass landläufig bereits einige Feldspritzen in den Beständen bei der Rapsglanzkäferbehandlung im Einsatz waren. Der Druck scheint aber nicht sehr hoch zu sein. Jedoch bleibt der Erdfloh ein Dauerthema, da in allen Beständen nach wie vor Larven in den Pflanzen zu finden sind. Einstiche von Rüsselkäfern wurden oft erfolgreich verhindert. Die Bestände sind mehrheitlich vital und gut verzweigt, auf den leichten Standorten zeigt der Raps Welkeerscheinungen. Es hat sich auf vielen Flächen durchgesetzt, dass die Wachstumsregulation/Fungizidbehandlung ihr Gewicht im Herbst hat und Behandlungen im Frühjahr ausgelassen werden. Die Durchführung der Blütenbehandlung wird situativ nach Krankheitsprognosen und Wetterlage entschieden.

Die zeitigen Frühjahreskulturen laufen sehr gut auf, Hafer und Leguminosen werden nun gepflegt. Die Maisaussaat hat gerade begonnen. Letzte Felder werden bis Ende des Monats mit Wirtschaftsdüngern versorgt. Die Kampagne lief sehr flüssig, da das Wetter stets die Befahrbarkeit der Felder zuließ. Seit Mitte Februar gab es keinen Stillstand mehr. 

Im Bezug zur langen Phase ohne nennenswerten Regen stehen die Bestände auf den allermeisten Flächen sehr gut da. Die Wurzeln haben sich erstaunlich gut entwickelt und erschließen somit die Krume hervorragend. Die Aussichten auf einen guten Ertrag werden nur durch die Wetterprognose eingetrübt. Die Prognosemodelle sind für den Osten Deutschlands mehrheitlich unsicher, zeigen aber tendenziell zu warme Temperaturen bis Mitte Mai. In jedem Fall lohnt sich der regelmäßige Blick in die Vorhersagen, um ackerbaulichen Entscheidungen ein Fundament zu geben.

 

Frohes Schaffen