Raps mit anhaltenden Problemen

Die Bedingungen bei der Saat waren alles andere als ideal. Es war ab Mitte August vielerorts trocken und heiß. Das Risiko einer schlechten Tiefenführung und Rückverfestigung bei der Saat in einen staubtrockenen Boden wurde akzeptiert, da die Zeit drängte. Es bleibt anzumerken, dass Rückverfestigung auch eine Funktion der Fahrgeschwindigkeit ist. Auch eine Ackerwalze kann hier Abhilfe schaffen. Am Ende brauchte es aber in jedem Fall erstmal Niederschlag, um die Samen zum Keimen zu bringen. Im Folgenden wurde in der Regel auf Vorauflaufherbizide verzichtet, da die Etablierung der Saat abgewartet werden sollte. Am Ende war man genauso schlau wie vorher, da die Bestände sehr verzettelt die Erde mit den Keimblättern durchstießen und Herbizid-Wirkstoffe Keimpflanzen schädigen können. Ein schwacher Trost war das sehr geringe Schadpotential durch Rapserdflöhe bis in die erste Septemberhälfte, da diese ihre Sommerläger bei Hitze nicht verlassen wollten. Mit Einsetzen kühlerer Temperaturen kamen nicht nur die Rapserdflöhe vor, sondern auch Blattläuse als Massenauftreten, wie es wirklich nicht jedes Jahr der Fall ist. Auch das späte Nachlaufen von Ausfallgetreide war nicht überall mit einer Gräserbehandlung zu stoppen. In Summe aller im Herbst erledigten Arbeiten zu Raps kann bei einer vorsichtigen Schätzung behauptet werden, dass bereits eine Tonne Ertrag in Form von Betriebsmitteln verbraucht worden ist. Es ist aber nicht sicher, dass jeder Raps den Winter überstehen wird.

Getreidesaat ideal verlaufen

Wie bereits beschrieben, setzte die kühlere und feuchte Witterung mit dem Start der Getreidesaat ein. Das waren gute bis sehr gute Bedingungen. Viele Bestände befinden sich bereits in der Bestockung und Unkräuter konnten sehr gut bekämpft werden. In den letzten warmen Tagen gab es jedoch erheblichen Zuflug von Virusvektoren. Der amtliche Dienst bietet hier Unterstützung bei der Einschätzung des Schadpotentials an. Letzte Getreideflächen werden aktuell noch gesät, Spätsaaten nach Körnermais sind eher nicht die Regel, können einzelbetrieblich aber Relevanz haben.