Schwaches und spätes Wintergetreide pushen
Durch die milden und nassen Temperaturen im Herbst können sich viele Krankheiten wie Mehltau, Braunrost, Septoria tritici oder in der Gerste Typhula und Schneeschimmel gut entwickeln. Die Getreidebestände können durch die fungiziden Erreger geschwächt werden. Dies kann einen negativen Einfluss auf die Winterhärte der Pflanzen haben. Da Fungizide im Getreide im Herbst jedoch keine Zulassung haben, sollten im späten Herbst zur Unterstützung Mikronährstoffe appliziert werden.
Was bewirken die einzelnen Nährstoffe?
Für eine wesentliche Frosttoleranz ist eine gute Versorgung mit Mangan auf Standorten mit einem hohen pH-Wert wichtig, denn bei hohen pH-Werten ist Mangan schlechter verfügbar. Kupfer hingegen sollte auf stark humosen (anmoorigen) Standorten Beachtung finden, während Molybdän auf Standorten mit einem pH-Wert unter 5,5 im Fokus stehen sollte. In beiden Fällen sind die Mikronährstoffe aufgrund der Gegebenheiten schlecht verfügbar. Mikronährstoffe spielen jedoch eine endscheidende Rolle für die Zuckerbildung in der Pflanze. Ein steigender Glukosegehalt trägt dazu bei, dass der Nitratgehalt in der Pflanze sinkt. Dies macht die Pflanze weniger frostanfällig.
Vorwinterentwicklung beim Winterraps
Der ideale Winterrapsbestand besteht aus 30 bis maximal 45 Pflanzen pro Quadratmeter und hat vor Wintereinbruch 10 bis 12 Blätter pro Pflanze. Die Einzelpflanzen sollten kräftig sein und einen Wurzelhalsdurchmesser von mindestens acht Millimetern aufweisen. Der Vegetationskegel soll möglichst tief sitzen, damit die Rapspflanze den Winter unbeschadet übersteht.
Mikronährstoffe auch im Winterraps
Damit der Winterraps vital in den Winter geht, benötigt auch er eine gute Versorgung mit Mikronährstoffen. Beim Raps liegt das Augenmerk besonders auf Bor, Mangan und Molybdän. Diese Nährstoffe lassen sich meist gut mit einer anstehenden Pflanzenschutzmaßnahme ausbringen. Beachten Sie, dass Sie vor der Anwendung eine Mischprobe machen.
Mein Tipp
Denken Sie daran, dass eine Blattdüngung über das Blatt aufgenommen werden soll. Das Getreide sollte sich daher gerne schon im 3- bis 4-Blatt-Stadium befinden.