Bei kälteren und frostigen Temperaturen harren die Kulturen weiter in der Vegetationsruhe. Die Ware und die Technik stehen bereit. Dort wo es möglich und auch erlaubt war, wurden bei guter Befahrbarkeit vereinzelt organische- und auch mineralische Düngemittel ausgebracht.
Erläuterung Ureaseinhibitor und Nitrifikationsinhibitor
Harnstoffdünger PIAGRAN® pro und ALZON® neo-N.
Die beiden Harnstoffdünger haben jeweils 46 Prozent Stickstoff. PIAGRAN® pro hat einen Ureaseinhibitor, während ALZON® neo-N sowohl einen Urease- als auch einen Nitrifikationsinhibitor aufweist.
Bei der Urease sorgt der Wirkstoff dafür, mögliche Ammoniakverluste zu minimieren. Sobald die Granalie allerdings in Lösung im Boden ist, spielen die gasförmigen Verluste an dieser Stelle keine Rolle mehr. Die Umwandlung von Harnstoff zum Ammonium beginnt und zieht sich über einen Zeitraum von ca. sieben bis zehn Tagen je nach Bodenbeschaffenheit- und Aktivität.

Der Nitrifikationsinhibitor sorgt für eine langanhaltende Ammoniumphase, wobei immer ausreichend und bedarfsgerecht Nitrat anfällt. Durch die verlangsamte Umsetzung reduzieren wir die Gefahr von Nitratverlagerungen in tiefere Bodenschichten, beugen aber auch möglichen gasförmige Verluste vor wie z.B. bei einer Denitrifikation und daraus entstehenden Lachgasverlusten.
Dadurch sind wir in der Lage Arbeitsspitzen durch Gabenzusammenfassungen zu brechen und auch mögliche Trockenheit zu überbrücken. Gleichzeitig erfolgt die auch die Absicherung gegen Starkniederschlagsereignisse.
Empfehlungen Getreide


Zudem möchte ich Ihnen mehrere Möglichkeiten der Anwendungen aufzeigen. Eine einzige pauschale Empfehlung möchte ich aufgrund der vielfältigen Unterschiede in den Regionen und den einzelnen Betrieben nicht geben.
Ich unterscheide zunächst zwischen Futtergetreide (Roggen, Gerste etc.), also N-Mengen bis ca. 150 Kilogramm, wobei eine Einmalgabe möglich ist. Beim Qualitätsgetreide (W-Gerste, Backweizen) hingegen, sind mindestens zwei Gaben für den optimalen Ertrag/Qualität zu empfehlen.
Futtergetreide
Sie können konventionell in zwei Gaben düngen, oder aber, wenn Sie stabilisiert düngen möchten, sind zwei Möglichkeiten abgebildet. Neben der Einmalgabe kann es regional auch Sinn machen, konventionell anzudüngen und dann stabilisiert weiter zu fahren. Zum Beispiel bei schwer erwärmbaren Böden und gleichzeitig kalte äußere Bedingungen. Sie können die erste Gabe auch schon vor Vegetationsbeginn ausbringen, sofern es die Düngemittelverordnung und die restliche N-Menge zu Vegetationsbeginn zulassen.
Brotgetreide
Traditionell können drei Gaben gefahren werden. Mit den ALZON®-Düngern wird oft die erste Überfahrt vor oder zu Vegetationsbeginn ausgebracht und die zweite zu Beginn des Schossens ab BBCH32. Eine weitere in der Praxis erprobte Variante ist eine erhöhte erste Düngung stabilisiert und dann noch eine vorgezogene Ährengabe zur Qualitätsabsicherung.
Dieses „Baukastensystem“ kann so flexibel auf jeden Betrieb und die äußeren Bedingungen angepasst werden.


Termine
20. Februar 2025, Beginn 9:45 Uhr
Ackerbaufachtagung der Raiffeisen Waren GmbH & Co. Betriebs AG Alsfeld-Kirchhain


Tipp vom Koch
Für Ihre persönliche Beratung melden Sie sich gerne bei mir und machen einen Termin für eine Beratung vor Ort.