Aktuelle Situation auf dem Acker
Die vergangene Woche war von teils heftigen Niederschlägen gekennzeichnet und es sind weiterhin Gewitter mit starken Niederschlägen möglich. Teilweise ist die Gerste auch schon ins Lager gegangen, insbesondere in Teilflächen wo doppelt überstreut wurde.
Je nach Saattermin befindet sich der Weizen noch im Ährenschieben oder bereits in der Blüte.
Die Spätgabe im Weizen und im Durum, zum Beispiel mit PIAGRAN® pro, sollte nun zum Abschluss kommen. Im Bereich Pflanzenschutz sind die Bedingungen aktuell sehr gut für Fusarium-Infektionen. Insbesondere bei Weizen, Durum und Triticale muss hier der Schutz sichergestellt werden, wenn vorher Risikovorfrüchte (Mais, Getreide, zum Teil auch Rübe) angebaut wurden.
In die Blüte applizierte Fungizide können diese Infektionen stoppen. Vorrausetzung ist, dass sie um den Zeitraum der Infektion ausgebracht werden. Ein bis zwei Tage vor, beziehungsweise maximal bis zu drei Tagen nach Niederschlägen sollte ein Fusarium-wirksames Fungizid appliziert werden. In anfälligen Sorten ist auf Gelbrost zu achten.
Die Leguminosen beginnen nun zu blühen. Bei Ackerbohnen ist damit ein wichtiger Termin erreicht, an dem die Wasserversorgung sichergestellt sein muss, um hohe Erträge zu realisieren. Je nach Höhenlage hat die Sommergerste das Fahnenblatt geschoben beziehungsweise schiebt es die Ähre. Hier ist nun ebenfalls ein fungizider Schutz notwendig. Unter den aktuell wechselnden Bedingungen mit Niederschlägen und Sonnenschein ist auch auf Ramularia zu achten.
In den Getreidebeständen können nun Getreidehähnchen auftreten. Die Schwelle, ab der eine Bekämpfung mit einem Insektizid notwendig wird, liegt bei einer Larve pro zwei Fahnenblättern (50 Prozent befallene Fahnenblätter).
Mais und Rüben hacken?
Durch die lokalen Starkniederschläge sind die Böden zum Teil sehr verschlämmt, der Luftaustausch ist gehemmt. In den Reihenkulturen Mais und Rübe bietet sich hier ein Durchgang mit der Hacke an, um Krusten zu brechen und den Luftaustausch zu fördern. Zusätzlich kommt durch die mechanische Bodenbearbeitung auch die Mineralisation von Nährstoffen im Boden besser in Gang. Wenn in den Maisbestand Gülle appliziert wird, lassen sich durch einen separaten Hackdurchgang Stickstoffverluste minimieren, insbesondere bei warmen Temperaturen.