Grünland – randscharfe Düngung mit Flüssigdünger

Bei der Düngung werden Grundnährstoffe üblicherweise durch die Kreislaufwirtschaftsdüngung mit Gülle abgedeckt. Stickstoff und Schwefel müssen jedoch über Mineraldünger zugeführt werden, damit eine ordentliche Eiweißqualität erreicht wird. Schwefel ist nicht nur wichtiger Eiweißbaustein im Grundfutter, sondern auch Garant für die Effizienz des Stickstoffs.

Aufgrund der Gräben und Grüppen, die am und im Grünland liegen, sind die Anforderungen an Randschärfe sehr hoch. Bei der Düngung mit einem Schleuderstreuer sind überlappende Streubilder aufgrund von Beetbreiten von einer Grüppe zur nächsten in Höhe der Arbeitsbreite nicht möglich. Beim Einsatz von Flüssigdüngern kann sicher mit dem richtigen Abstand am Gewässer gedüngt werden. Für die Andüngung des Grünlandes empfehle ich die Flüssigdünger mit Stickstoff und Schwefel aus Piesteritz PIASAN®-S 25/6 oder PIASAN®-G 20/8.

Grundsätze für die Applikation von Flüssigdünger

  • Nicht auf feuchte Bestände applizieren
  • Keine pralle Sonne und keine Temperaturen über 25 °C
  • Wachsschicht muss ausgebildet sein
  • Pur sehr gut pflanzenverträglich
  • Verdünnung mit Wasser mindestens im Verhältnis 1 zu 4
  • Praxiserfahrungen zeigen, dass eine Düngung entweder sofort nach der Silagebergung erfolgen sollte oder, wenn die Schnittwunden der Blätter nach der letzten Mahd verheilt sind.
  • FD-Düsen verwenden

Ackerfuchsschwanz vor der Düngung ausschalten

Auf Standorten mit hohem Besatz an Ackerfuchsschwanz ist oftmals noch gar keine Düngung erfolgt, da dies den Ackerfuchsschwanz nur unnötig stärken würde und der Bekämpfungserfolg ein geringerer wäre. Nach der Behandlung mit einem Ackerfuchsschwanz-Herbizid sollten wenigstens sieben Tage vergehen bis ein Flüssigdünger appliziert wird. Selbiges gilt für die Applikation von Wirtschaftsdüngern. Einen mit Gülle oder Gärresten verkrusteten Ackerfuchsschwanz erreichen nur unzureichende Mengen an Wirkstoff und der Behandlungserfolg bleibt aus. Für die Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes mit Atlantis® Flex sollte ausschließlich Marken-AHL PIASAN® 28 verwendet und die Gebrauchsanleitung des Herbizids befolgt werden. Die Verwendung geschwefelter Produkte führt zu geringeren Wirkungsgraden und Problemen bei der Mischbarkeit.

Bestände richtig andüngen

Vor allem schwache Bestände aus überjährigem Saatgut sowie spät gesätes Getreide sollten neben der Güllegabe beherzt mit Stickstoff-Schwefel-Düngern wie PIASAN®-S 25/6, PIASAN®-G 20/8 oder PIAMON® 33-S angedüngt werden. In Regelmäßigkeit wird ohne fachliche Argumentation auf Basis von Befürchtungen und Meinungen vor „zu langsamer Wirkung“ oder „zu später Freisetzung“ gewarnt und auf Düngemittel mit Ammoniumnitrat hingewiesen. Tatsächlich handelt es sich hier viel mehr um ein Gefühl als um tatsächliche Nährstoffeffizienz.