Ackerfuchsschwanz vor der Düngung ausschalten

Auf Standorten mit hohem Besatz an Ackerfuchsschwanz sollte bis hier hin noch gar keine Düngung erfolgt sein. Diese würde den Ackerfuchsschwanz nur unnötig stärken und der Bekämpfungserfolg einer Mesosulfuron-haltigen Herbizidmaßnahme wäre ein geringerer. Nach der Behandlung mit einem solchen Herbizid sollten wenigstens sieben Tage vergehen, bis ein Flüssigdünger appliziert wird. Selbiges gilt für die Applikation von Wirtschaftsdüngern. Einen mit Gülle oder Gärresten verkrusteten Ackerfuchsschwanz erreichen nur unzureichende Mengen an Wirkstoff und der Behandlungserfolg bleibt aus. Für die Bekämpfung des Ackerfuchsschwanzes mit Atlantis® Flex sollte ausschließlich Marken-AHL, also PIASAN® 28, verwendet und die Gebrauchsanleitung des Herbizids befolgt werden. Die Verwendung geschwefelter Produkte führt zu geringeren Wirkungsgraden und Problemen bei der Mischbarkeit.

Raps öffnet die Knospen

Die ersten Rapspflanzen öffnen ihre Knospen. Hier herrscht absolute Eile mit der Düngung. Die Pflanzenverträglichkeit nimmt jeden Tag ab: Bleibt ein Flüssigdüngertropfen in einer Knospe, kann man davon ausgehen, dass diese abgängig ist. Der Tropfen kann aus der Öffnung nicht abrollen und dringt in die Knospe ein und führt dort zu einem Ätzschaden. Um den Raps nicht zu schädigen, ist ein Schleppschlauchverband zu verwenden.

PIADIN® richtig verstehen

Da die Düngung aktuell witterungsbedingt ins Stocken gerät, gibt es immer wieder Unsicherheiten oder Befürchtungen. Nachfolgend beantworte ich Ihnen die drei häufigsten Fragen zur Anwendung von PIADIN®.

1. Wie hoch muss PIADIN® dosiert werden? Reichen zwei bis drei Liter pro Hektar, um Stickstoff früh verfügbar zu haben?

Die Aufwandmenge liegt im März zwischen fünf und sechs Liter pro Hektar. Kulturen, deren Haupt-N-Aufnahme im Jahresverlauf später ist, bekommen die höhere Aufwandmenge. Mit der Aufwandmenge von zwei oder drei Litern pro Hektar wird keine Teilstabilisierung erreicht. So etwas gibt es nicht. Entweder ist für alle Nitrosomonas genug Wirkstoff da, dann wird der Zustand der Ammoniumernährung erreicht, oder es wird zu wenig dosiert, dann werden diese Effekte nicht erreicht. Lediglich in der Streifenablage von Gülle als Unterfußdünger reicht diese Aufwandmenge, da Wirkort und N-Angebot räumlich stark begrenzt sind.

2. Wann kommt der Stickstoff? Macht eine Stabilisierung auch im März noch Sinn?

Der Stickstoff ist schon da! In dem Moment, wo Ammoniumstickstoff aus der Gülle im Boden in Lösung geht, steht den Pflanzen Stickstoff zur Verfügung – nur eben nicht als Nitrat, das vielfach noch als einzig wirksame Stickstoffform angesehen wird. Das erklärt, dass der Einsatz auch bis in den April hinein Sinn macht. Der Stickstoff wird nicht festgelegt, sondern die Pflanzen kommen in den Genuss der vorteilhaften Ammoniumernährung. Zum Vergleich: Im CULTAN-System wird die N-Menge erst gegen Ende der Bestockung oder zu Beginn des Schossens gegeben.

3. Wie bekomme ich PIADIN® in die Gülle? Kann ich das einfach im Güllekeller einmischen?

Es gibt von mehreren Herstellern Dosieranlagen, die für die Anwendung in größerem Rahmen auch schnell rentabel sind. Dort, wo keine Dosieranlage verfügbar ist, ist es ausreichend, PIADIN® zu Beginn des Befüllvorgangs fassweise zu dosieren. Das kann z. B. mit einem Schlauch auf dem Belüftungshahn der Saugleitung erfolgen. Bei Vakuumfässern ohne Beschleuniger macht es Sinn, die Menge PIADIN® mit Wasser zu verlängern, so dass PIADIN® über das gesamte Befüllen dosiert wird.