Trocken und windig
Die Großwetterlage ist fortgesetzt trocken und windig. Wintergerste und Winterroggen beginnen mit dem Ährenschieben. Weizen schosst weiterhin und befindet sich je nach Sorte und Aussaatzeitpunkt zwischen BBCH 30 und 32, selten schon in 33.
Flüssigdünger oder Pflanzenschutz – was zuerst
Die Applikation von Pflanzenschutzmaßnahmen wird durch Wind erschwert. Der Witterungsverlauf bietet insbesondere in anfälligen Sorten und in der Marsch beste Infektionsbedingungen für Roste. Halmbruch hat in diesem Jahr eine relativ hohe Relevanz. So kein akuter Druck an Gelbrost vorherrscht oder eine Behandlung bereits erfolgt ist, sollte die Flüssigdüngung möglichst kurz vor einem Regenereignis stattfinden und die Pflanzenschutzmaßnahme im Anschluss. Bei akutem Befall geht die Fungizid-Maßnahme vor. Eine Applikation von Flüssigdünger per Düse auf das Fahnenblatt wird nicht empfohlen.
Faustregel
Fungizid – 7 Tage warten – Flüssigdünger
Flüssigdünger – 7 Tage warten – Fungizid
Flüssigdünger – Regen – 3 Tage warten – Fungizid
Anschlussdüngung bemessen
Neben der Düngebedarfsermittlung sollte immer das tatsächliche Nachlieferungspotential des Standorts sowie der ausgebrachten Wirtschaftsdünger Beachtung finden. Sinnvoll ist der Einsatz stabilisierter Düngemittel ALZON® bis BBCH 37 bei N-Mengen über 60 kg N/ha. Bei N-Mengen zwischen 30 und 50 kg/ha bzw. nach BBCH 37 sollten konventionelle Düngemittel wie beispielsweise PIASAN® 28 oder PIAGRAN® pro zum Einsatz kommen. Flüssigdüngerapplikationen in nasse Bestände oder nach dem Erscheinen des letzten Blattes sollten mit Schleppschläuchen erfolgen.
Mein Tipp
Frühe Wintergetreidebestände schieben das letzte Blatt, in Wintergerste und Winterroggen spitzen die Grannen. Mineraldünger wirkt bei aktueller Bodenfeuchtigkeit und wiederkehrenden Niederschlagsereignissen schnell und zuverlässig. Harnstoffhaltige Düngemittel stehen kalkhaltigen Stickstoffdüngern auf Ammoniumnitratbasis in punkto Wirkungsgeschwindigkeit in nichts nach, da sich ein harnstoffhaltiges Düngerkorn deutlich schneller auflöst. Granulat sollte nicht gegen die Grannen geschleudert werden, damit Taubährigkeit vermieden wird.