Stabilisierte Stickstoffdüngung
Obwohl Deutschland nach wie vor zu den klimatischen Gunstlagen zählt, steigen die Temperaturen im Zuge des Klimawandels stetig an. Trockenperioden und Extremniederschläge nehmen besonders in der Vegetationsperiode zu. Auch unter diesen schwierigen Bedingungen muss die Stickstoffbilanz stimmen. Bei einem zu hohen Überschuss der Stickstoffbilanz muss die Düngung eingeschränkt werden. Darunter leiden Ertrag und Qualität. Die Weltneuheiten ALZON® neo-N und PIAGRAN® pro bieten einen optimalen Schutz vor Stickstoffverlusten und helfen auch unter solchen Bedingungen, gute Ergebnisse zu erzielen.
Urease- und Nitrifikationsinhibitoren – so funktioniert‘s
Kombiniert man Urease- und Nitrifiktionsinhibitor, wird der Stickstoff bei der Düngung besser ausgenutzt. Dadurch können Ammoniak-, Nitrat- und daraus resultierende Lachgasverluste signifikant reduziert werden. Ökonomie und Ökologie gehen Hand in Hand. Das wird durch eine Vielzahl an Untersuchungen belegt. Der Ureaseinhibitor wirkt direkt nach der Düngung und kann die Umwandlung von Harnstoff zu Ammonium um bis zu zwei Wochen verlangsamen. Das Risiko von Ammoniakverlusten wird nahezu ausgeschaltet. Insbesondere unter trocken-warmen Bedingungen und auf alkalischen Standorten werden durch den Einsatz von Ureaseinhibitoren deutliche Vorteile erreicht. Ein hoher Nutzen ist auch auf Grünlandstandorten gegeben.
Der Nitrifikationsinhibitor verzögert die Umwandlung des Stickstoffs von der nicht auswaschungsgefährdeten Ammonium- zur mobilen Nitratform um sechs bis zehn Wochen. Nitratverluste können um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Das Risiko von Denitrifikationsverlusten in Form von Lachgas wird um bis zu 75 Prozent verringert. Die damit zusammenhängenden Stickstoff-Verluste werden ebenfalls dementsprechend reduziert. Im Allwetterdünger ALZON® neo-N werden Urease- und Nitrifikationsinhibitor kombiniert, um einen effizienten Schutz vor Stickstoffverlusten zu gewährleisten und die Stickstoffverfügbarkeit zu optimieren. Hierdurch können Mehrerträge und Qualitätssteigerungen von bis zu zwei Prozent erzielt werden. Zunehmend an Bedeutung gewinnt der Stickstoffentzug, der im Mittel um etwa vier Prozent gesteigert werden kann. Das sind in vielen Betrieben Jahr für Jahr 5 bis 10 kg Stickstoff, die zusätzlich ins Erntegut geschleust werden können und folglich nicht in der Umwelt verbleiben. PIAGRAN® pro reduziert durch den Ureaseinhibitor Ammoniakverluste fast vollständig. Eine Prüfung in besonders trockenen Jahren erbrachten ebenfalls hohe Effizienzzuwächse. Bei der Qualitätsweizenproduktion stieg die Stickstoffaufnahme um ca. 10 kg/ha, wodurch signifikant höhere Rohproteingehalte erreicht wurden.
Vorteile stabilisierte Stickstoffdüngung mit Urease- und Nitrifikationsinhibitor
- Sicherheit gegenüber Wetterextremen: Der Stickstoff kann früh auf feuchten Böden appliziert werden, befindet sich bei späterer Trockenheit in der Ackerkrume und steht der Pflanze zur Verfügung.
- Frühe und hohe Düngung ohne Gefahr von Luxuskonsum
- Zusammenfassung von Düngegaben: Mindestens eine Düngegabe kann reduziert werden. In Raps, Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln ist die Stickstoffdüngung in einer einzigen Gabe möglich
- Hohe Flexibilität ermöglicht die Ausnutzung der immer seltener werdenden feuchten Witterungsabschnitte und sichert damit eine optimale Stickstoffverfügbarkeit im Wurzelraum. Im Ergebnis können die Stickstoffeffizienz gesteigert und die Stickstoffbilanzen verbessert werden.
- Bei Hackfrüchten und Mais ist eine Reduzierung der Stickstoffaufwandmenge ohne Ertragseinbußen möglich
- Reduzierung von Ammoniak-, Nitrat- und Lachgasverlusten
- Höhere Erträge bei gleicher Stickstoffaufwandmenge
- Bessere Qualität der Ernteprodukte
- Erhöhte Stickstoffentzüge führen zur Entlastung von Stickstoffsalden
- Ökonomie und Ökologie stehen im Einklang
Ammoniumbetonte Ernährung und Wurzelwachstum
Die Entwicklung des Wurzelsystems bestimmt die Entwicklung der gesamten Pflanze. Schon seit Langem ist bekannt, dass die Nährstoffversorgung und insbesondere die Stickstoffversorgung das Wurzelwachstum positiv beeinflussen können. Bei der Regulation des pflanzlichen Wachstums spielen biochemische Signale durch Phytohormone eine zentrale Rolle. Zahlreiche Studien zeigen, dass auch die Stickstoff-Form einen Einfluss auf das Wurzelwachstum hat. Beispielsweise wird durch eine ammoniumbetonte Ernährung die verstärkte Bildung von Seitenwurzeln gefördert, wodurch Wasser- und Nährstoffaufnahme verbessert werden können. Obwohl die Wurzel entscheidend für das Wachstum der gesamten Pflanze ist, wird das Wurzelsystem in praxisnahen Studien nur selten untersucht. Die Standardmethoden dafür sind sehr zeitaufwendig und destruktiv. Je nach Fragestellung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, mit denen Merkmale wie Wurzellänge, Anzahl und Länge der Seitenwurzeln oder Wurzeloberfläche gemessen werden. Mit innovativen Verfahren der Computertomografie gelingt es heute, räumliche und zeitliche Veränderungen des Wurzelwachstums bis ins Detail abzubilden. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten, die Wirkung der ammoniumbetonten Ernährung zu untersuchen und Vorteilseffekte aufzuzeigen.