Wie vertragen sich Pflanzenschutz und Flüssigdünger?
Die Anwendung klassischer Flüssigdünger wie PIASAN® 28 (AHL mit 28 Prozent Stickstoff), PIASAN®-S 25/6 und PIASAN®-G 20/8 oder N-stabilisierter Flüssigdünger wie ALZON® flüssig-S 25/6 oder ALZON® flüssig-G 20/8 ist in vielen Betrieben verbreitet. Der Grund sind überzeugende arbeitswirtschaftliche und anwendungstechnische Vorteile. Ein weiterer Trumpf ist die Gewährleistung einer äußerst exakten und randgenauen Ausbringung.
Prinzipiell sind Kombinationen von Flüssigdünger und ausgewählten Pflanzenschutzmitteln oder Spurennährstoff-Düngern möglich. Bei guter terminlicher Übereinstimmung von Düngungsmaßnahme und Pflanzenschutzanwendung lassen sich so Arbeitsgänge beziehungsweise Überfahrten einsparen. Teilweise wird dabei auch die Wirksamkeit einiger Pflanzenschutzmittel verbessert. Entscheidende Voraussetzung für die Ausschöpfung dieser Vorteile ist die technologische beziehungsweise pflanzenphysiologische Verträglichkeit der jeweiligen Kombination.
Nicht alle Pflanzenschutzmittel lassen sich mit Flüssigdüngern kombinieren
Entscheidend für die Kombination eines Pflanzenschutzmittels mit einem Flüssigdünger sind die Anwendungsempfehlungen des Pflanzenschutzmittelherstellers. Dieser verweist auch meist auf die Verwendung von Flüssigdüngern in Markenqualität. Tankmischungen von Flüssigdüngern mit Herbiziden sind, gefolgt von Wachstumsreglern und Spurennährstoffen, die mit Abstand häufigste und geeignetste Anwendung. Bis auf wenige Ausnahmen sind Kombinationen mit Fungiziden nicht zu empfehlen. Fungizide sind speziell darauf ausgerichtet, die gesamte Pflanzenoberfläche zu benetzen. Sie mindern die Oberflächenspannung der Flüssigdünger so drastisch, dass eine gute Pflanzenverträglichkeit nicht mehr gegeben ist.
Qualität des Flüssigdüngers entscheidet über den Erfolg
Flüssigdünger in Markenqualität wie PIASAN® 28 oder ALZON® flüssig-S 25/6 sowie alle weiteren zuvor schon genannten Flüssigdünger zeichnen sich u. a. durch einen pH-Wert im Neutralbereich und eine hohe Oberflächenspannung aus. Die gleichbleibend hohe Qualität sichert neben bester pflanzenbaulicher Eignung zugleich die Gültigkeit der einmal gesammelten Erfahrungen in Folgejahren.
Bei der Ausbringung sollte die Mindestflüssigkeitsmenge von 150 l/ha nicht unterschritten werden. Die Zugabe von Wasser im Verhältnis von 1:1 bis 1:4 wird dabei nicht empfohlen.
Durch die Kombination mit Flüssigdünger können bei einigen Herbiziden die Aufwandmengen reduziert werden, da der Flüssigdünger eine Wirkungsverbesserung auslösen kann.
Ausflockung vermeiden
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Kombination von Flüssigdüngern mit Pflanzenschutzmitteln ist stets eine gute physikalische Mischbarkeit. Sollte die physikalische Mischbarkeit nicht bekannt sein, empfiehlt sich zuvor eine Probemischung kleiner anteiliger Mengen (5 bis 10 Liter Flüssigdünger). Dies ist insbesondere beim Einsatz von schwefelhaltigen Flüssigdüngern als Mischkomponente anzuraten.
Grundvoraussetzung: Gut verträgliche Pflanzenbestände
Da die Mischungen nur mit Antidrift- oder Injektordüsen mit möglichst hoher Abdriftreduktion ausgebracht werden können, müssen die Bestände eine gute Verträglichkeit für eine Flüssigdüngeranwendung besitzen. Diese ist beispielsweise bei einer gut ausgebildeten Wachsschicht gegeben. Weitere Hinweise dazu enthalten unsere Anwendungsempfehlungen für die jeweiligen SKW-Flüssigdünger. Mengen und Fahrgeschwindigkeiten sind den speziellen Spritztabellen der Düsenhersteller für AHL anzupassen.
Schnell gelesen
Die Kombination von Flüssigdüngern mit Pflanzenschutzmitteln bietet eine Reihe von wesentlichen Vorteilen. Um diese umfassend nutzen zu können, gilt es:
- die Anwendungsempfehlungen der Pflanzenschutzmittelhersteller zu beachten,
- Flüssigdünger in Markenqualität zu verwenden,
- die Verträglichkeit der Bestände gegenüber Flüssigdüngern einzuschätzen (u. a. Ausbildung einer Wachsschicht) und zu berücksichtigen, die passenden Düsen zu wählen, die veränderten Ausbringungsmengen zu bedenken.